Donnerstag, 8. November 2007

Josef - Bumerang von Joachim Ringelnatz

War einmal ein Bumerang;
War ein Weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück,
Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum - noch stundenlang –
Wartete auf Bumerang.



Ich habe dieses Gedicht im Deutschkurs in Deutschland gelesen. Dieses Gedicht ist kurz und spaßig auszusprechen, weil es einen Reim gibt (aabbaa, jede zweite Zeile hat die gleiche Endung, z.B. die erste und zweite enden auf -ang, und die dritte und vierte enden auf -ück und dann enden die fuenfte und die sechste wieder auf -ang).
Wenn man einmal dieses Gedicht liest, hält man das vielleicht für komisch. Aber beim zweiten Lesen denkt man darüber anders und man wird über die Bedeutung des Gedichts nachdenken. Ich fühle mich etwas leer nach dem Gedicht. Und es ist ein bißchen traurig, dass der Bumerang nicht wiederkommt.
Ich glaube der Bumerang symbolisiert die Hoffnung im Menschenleben. Das können Geld, eine nette Famillie, Frieden oder etwas ähnliches sein. Aber kein Mensch kann das ewig halten.....


PLUS!! Hier unten steht die Grundinformation über Joachim Ringelnatz aus Wikipedia


Joachim Ringelnatz wurde als jüngstes von drei Geschwistern in Wurzen bei Leipzig geboren. Seine Eltern waren beide künstlerisch tätig. Sein Vater Georg Bötticher, der einer angesehenen thüringischen Gelehrtenfamilie entstammte, war ein erfolgreicher Musterzeichner und später hauptberuflicher Verfasser von humoristischen Versen und Kinderbüchern. Er veröffentlichte über 40 Bücher, darunter in Reclams Universal-Bibliothek. Die Mutter Rosa Marie, Tochter eines Sägewerksbesitzers, zeichnete ebenfalls, entwarf Muster für Perlstickereien und stellte Puppenbekleidung her. Ringelnatz wuchs in bescheidenem Wohlstand auf: Die Familie beschäftigte zwei Dienstmädchen.
Der Vater hatte in jeder Hinsicht auf Ringelnatz einen wesentlich größeren Einfluss als die Mutter. Der Junge eiferte in seinen ersten literarischen Produktionen eindeutig dem Vater nach und fühlte sich zeit seines Lebens durch den akademischen Hintergrund des Vaters und dessen weite Kontakte eingeschüchtert und herausgefordert. Der Vater korrespondierte mit Emanuel Geibel, Gustav Freytag, Conrad Ferdinand Meyer, Wilhelm Raabe und Adolph von Menzel, seine Werke wurden von Theodor Fontane als „anheimelnd“ gelobt[1]. Politisch war Georg Bötticher deutlich interessierter als der eher unpolitische Sohn. Er feierte mit Freunden das Andenken Ferdinand Freiligraths, war ein glühender Bismarck-Verehrer und schrieb beißende Satiren auf das wilhelminische Zeitalter. Mit der Mutter hatte Ringelnatz größere Probleme als mit dem zu Nachsicht und Güte tendierenden Vater. An seine Verlobte Alma schrieb Ringelnatz 1914:„Mutterliebe fehlt uns beiden“[2].
1886 zog die Familie nach Leipzig um, wo der Vater Mitglied der Künstler- und Gelehrtenszene war. Ab 1900 widmete er sich hauptberuflich seiner Schriftstellerei und gab seit 1901 Auerbach's Deutschen Kinderkalender heraus, in dem er Ringelnatz zu seinen ersten Veröffentlichungen verhalf: Ostermärchen und zwei Geschichten Vom Alten Fritz.
Die Schulzeit war schwer für Ringelnatz: Er sah in den Lehrern „respektfordernde Dunkelmenschen“[3] und wurde von den Mitschülern für sein seltsames Aussehen (mädchenhafte Frisur, ungewöhnlich lange Vogelnase, vordrängendes Kinn, kleine Statur) gehänselt. Auch später noch führte Ringelnatz viele Schwierigkeiten auf sein ungewöhnliches Aussehen zurück: „Ich bin überzeugt, das mein Gesicht mein Schicksal bestimmt. Hätte ich ein anderes Gesicht, wäre mein Leben ganz anders, jedenfalls ruhiger verlaufen.“[4] Der Junge flüchtete in Trotz, Rüpeleien und einsames Zeichnen und Schreiben. 1892 verfasste und illustrierte Joachim Ringelnatz sein frühestes erhaltenes Werk: die Landpartie der Tiere, ein Tier-Akrostichon im Stile Wilhelm Buschs.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

das macht mich viel denken

Anonym hat gesagt…

Eine interessante Interpretation. Mein Lieblingsgedicht von Ringelnatz findest Du hier: http://www.dinlilleavis.dk/tndr_net/main/DLA/poesi/rin_j03.html

Und unter diesem Link findest Du noch viel mehr von ihm: http://www.ringelnatz.net/html/joachim_ringelnatz_gedichte.html
maro